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Mit grosser Freude laden wir ein zum Benefizkonzert zu Gunsten vom Holztempel.

Yuta Takase, Martina Goldmann, Florian Mohr und Christine Theus spielen Streichquartette von Joseph Haydn & Felix Mendelssohn Bartholdy.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen !​

PROGRAMM

18h - Begrüssung

18h10 - Joseph Haydn, Streichquartett G-Dur, op. 33, 5; Hob. III: 41

18h30 - Kurzpräsentation des Holztempelprojekts durch Leentje Walliser

18h45 - Felix Mendelssohn Bartholdy, Streichquartett a-Moll, op. 13

19h20 - Apéro, offeriert von der Stadtgemeinde Brig-Glis

Eintritt frei | Kollekte

ZU DEN KOMPOSITIONEN

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Joseph Haydn, Streichquartett G-Dur, op. 33, 5; Hob. III: 41

1. Vivace assai

2. Largo e cantabile

3. Scherzo : Allegro

4. Finale : Allegretto

Joseph Haydns [1732-1809] sechs Streichquartette op. 33 gelten als der Beginn der Wiener Klassik. Haydn kündigte sie selbst an als auf eine "neue und besondere Weise" komponiert. Jedes Motiv wird eine eindeutige Funktion im Satzganzen zugeschrieben. So beginnt das Quartett paradoxerweise mit einer Schlusskadenz. Dieses Motiv hat dem Quartett seinen Spitznamen gegeben, mit Worten, die dessen Klang nachahmen: "How do you do?" Das Thema taucht noch zweimal auf: um die Reprise anzukündigen und in ausführlicher Form als Coda, mit der endgültigen Auflösung, die sie von Anfang an andeutete.

 

Die melancholische Stimmung vom Largo hebt sich ab von der lebhaften, beschwingten Stimmung der anderen drei Sätze. Es ist im Stil einer Opern-Cavatina geschrieben, wobei die erste Violine an die Verzierungen damaliger Opernsänger erinnert - nur gedämpft durch die drei übrigen Spieler begleitet. Im gesamten Opus 33 hat Haydn die Menuette durch Scherzi ersetzt - hier ein Stück in schnellen Tempi, mit raffinierten Aufschwüngen, welche der dritte Satz scherzend vorwärts hüpfen lässt, getragen von einer gelassenen Trio-Begleitung.

 

Das Quartett endet mit mutierenden Variationen auf einem sanft geschwungenen Thema. Im Finale wechselt das Allegretto zu Presto um mit schleudernder Energie die aufgeworfene Frage der Anfangskadenz eindeutig zu beantworten.

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Felix Mendelssohn Bartholdy, Streichquartett a-Moll, op. 13

1. Adagio – Allegro vivace

2. Adagio non lento

3. Intermezzo. Allegretto con moto – Allegro di molto

4. Finale. Presto – Adagio non lento

Felix Mendelssohn Bartholdy [1809-1847] war ein Kammermusik-Wunderkind. Im Alter von sechzehn Jahren schrieb er sein Oktett für Streicher, das allgemein als eines der brillantesten Kammermusikwerke aller Zeiten gilt. Zwei Jahre nach dem Oktett begann er mit diesem Streichquartett. Dass es 1827 nach dem Tode Beethovens entstand, verrät eine Fülle von Bezüge zu Themen und Werken Beethovens. Doch Mendelssohns Quartett ist nicht einfach nur eine Hommage an seinen grossen Vorgänger. Die von Beethoven introduzierten zyklischen Konzepte werden durch die ständige Wiederkehr und Verwandlung musikalischer Themen in radikal neue Richtungen entwickelt. Eine grundlegend moderne Konzeption von Zeit und musikalischem Gedächtnis wird geschaffen.

Im ersten Satz fasziniert die kompromisslos expressive Entfaltung der Themen. Auf die fragende Einleitung folgen die von Beethovens op. 132 inspirierten Sechzehntelwellen, aus denen das Hauptthema hervorgeht. Sie werden in der Durchführung verwoben und zu einem gewaltigen Höhepunkt gesteigert, auf dem die Erregung plötzlich abebbt. Romantische Sehnsucht und „Sturm und Drang“ liegen hier, wie im gesamten Quartett, nahe beieinander. 

Dies gilt insbesondere vom zweiten Satz, einem der originellsten der gesamten Romantik. Er beginnt lyrisch, mit einem Lied ohne Worte. Darauf folgt, zunächst ruhig und in Bachscher Strenge, die Fuge über ein Thema aus dem langsamen Satz der Siebten Symphonie Beethovens. Die Fuge wird nach und nach von gewagtester Chromatik durchdrungen und in der Bewegung so rasant gesteigert, dass die Streicher förmlich in Seufzerketten ausbrechen. Am Höhepunkt sackt die Erregung in einem Rezitativ der ersten Violine zusammen, worauf das lyrische Liedthema wieder erscheint und mit dem Fugenthema raffiniert verwoben wird. 

Das Intermezzo beginnt mit einem leichten, hauchzarten Thema, das für Mendelssohns Stil typisch ist. Das beschwingte Thema in der ersten Violine mit Pizzicato-Begleitung in den anderen Instrumenten erinnert an die Sommernachtstraum-Ouvertüre und Scherzo-Sätze aus vielen seiner Kammermusikwerken.

Das Finale wird von Gegensätzen bestimmt: elfenhaften Motive kontrastieren mit dem Appassionato des Hauptthemas. Das zweite Thema ist eine Art Geschwindmarsch, dessen Bewegungsdrang aber von Rezitativen immer wieder gehemmt wird. Am Beginn der Durchführung erscheint das Fugenthema aus dem zweiten Satz wieder. Es wird in der Folge in die Rezitative verwoben, worauf die Bewegung in einem Violinsolo zum Stillstand kommt. Damit ist der Boden für die Reprise der langsamen Einleitung bereitet, die das Werk im Tonfall eines stillen Gebets beschliesst.

ZU DEN MUSIKERN

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Yuta Takase (1. Violine), geboren 1983 in Yokohama (Japan), zählt heute zu den gefragtesten Kammermusikern und Ensemblespielern. Als Gründer und erster Geiger des Streichquartetts "Pacific Quartet Vienna" gewann er 2015 den 1. Preis, den Publikumspreis und den Preis für die beste Interpretation eines Werkes von Joseph Haydn beim 6. Internationalen Joseph Haydn Kammermusikwettbewerb in Wien. Zu den Highlights der vergangenen Konzertsaisons zählten unter anderem Konzerte im Musikverein (Wien), in der Wigmore Hall (London) und im Brucknerhaus Linz, sowie Auftritte im Rahmen von renommierten Festivals wie der Styriarte (Graz), dem Trame Sonore Mantova Chamber Music Festival, den Haydn Festspielen Burgenland, dem Kalkalpen Festival oder dem Lucerne Festival. Seit 2021 ist er als stellvertretender Konzertmeister beim Kammerorchester "Festival Strings Lucerne" tätig. In den nächsten Spielzeiten tritt er zudem als Barockgeiger in verschiedenen Kammermusikformationen auf.

Er studierte bei Régis Pasquier am Conservatoire National de Musique de Paris, bei Stefan Kamilarov und Johannes Meissl an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, bei Sebastian Hamann an der Hochschule Luzern Musik sowie bei Rainer Schmidt an der Musik- Akademie Basel / FHNW Musik.

 

Martina Goldmann (2. Violine) studierte Violine an der Musikakademie Basel bei Brenton Langbein und an der Folkwang Hochschule Essen bei Prof. Vesselin Paraschkevov. Ihre erste Orchesterstelle bekam sie bereits mit 19 Jahren. Von 1986 - 2022 spielte sie als festes Mitglied am Opernhaus Zürich und lernte dort von grossen Dirigenten, Sängern und Regisseuren. Angeregt durch die Mitwirkung in den dortigen Barockopern studierte sie zwei Jahre Barockgeige bei José Vazquez in Winterthur. Seit 2010 beschäftigt sie sich zudem intensiv mit Kammermusik vom Streichtrio bis zum Klavierquintett und besucht viele Kurse etwa beim Pacific Vienna Quartet, beim Offenburger Streichtrio oder beim Buchberger Quartett.
Seit ihrer Pensionierung lebt sie in ihrer Wahlheimat Oberwallis.

 

Florian Mohr (Viola) studierte in München bei Franz Beyer und in Freiburg im Breisgau bei Ulrich Koch. Er war Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie und spielte eine Saison als Solobratschist im Hongkong Philharmonic Orchestra. Von 1987 bis 2023 war er Mitglied der Philharmonia Zürich, dem Orchester des Opernhauses Zürich. Als Mitglied des Ensemble Opera Nova Zürich spielte er zeitgenössische Kammermusik mit Konzerten in zahlreichen europäischen Ländern sowie in Südamerika. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit historischer Aufführungspraxis. Er wirkte regelmäßig bei Opernaufführungen und Konzerten des auf historischen Instrumenten spielenden Orchestra La Scintilla der Oper Zürich mit. Außerdem spielte er in der Capella Coloniensis und dem Freiburger Barockorchester. Als Viola d'amore-Solist spielte er sowohl Soli des Opernrepertoires am Opernhaus Zürich als auch Konzerte mit zeitgenössischen und alten Kompositionen für dieses Instrument. Als Kammermusiker und als Viola d’amore-Solist trat er bei Festivals u.a. in Wien, Rom, Palermo, Moskau, Hongkong, Sao Paolo, Caracas und Buenos Aires auf.

 

Christine Theus (Cello) verbrachte ihre Jugendzeit im Grossraum Basel. Dort konnte sie bereits während der Schulzeit am Basler Konservatorium eine Berufsausbildung in der Klasse von Reine Flachot aufnehmen. Später studierte sie bei Christoph Henkel in Freiburg i. Br. und Wolfgang Boettcher in Berlin. Durch das Institut für zeitgenössische Musik Freiburg und die Experimentalstiftung der Heinrich Strobel Stiftung konnte sie mir vielen Komponisten zusammenarbeiten, so z.B. mit Helmut Lachenmann und Luigi Nono. Für letzteren brachte sie mehrere Werke zur Uraufführung.

Während vieler Jahre war sie Stellvertretende Solocellistin im Orchester der Oper Zürich. Die historisch informierte Aufführungspraxis, die an der Zürcher Oper seit vielen Jahrzehnten gepflegt wird, brachte sie in Kontakt mit Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Teodor Currentzis oder Emmanuelle Haim.

Zusammen mit Kollegen gründete sie 1993 das Ensemble opera nova.

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